Anfrage zu Wohnleerstand in Böckingen

11. Februar 2022  Wohnen

Der LINKE Bezirksbeirat Fritz-Helmut Stockmar stellt eine Anfrage an die Stadtverwaltung, um auf den Wohnleerstand in Böckingen aufmerksam zu machen.

Betreff: Leerstand von Wohnungen in Heilbronn (Böckingen)
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
lieber Harry Mergel,
die Wohnungsnot in Heilbronn ist groß, Mietsteigerungen exorbitant. Gleichzeitig
stellen wir hier in Böckingen eine hohe Anzahl leerstehenden Wohnungen und
Häuser fest. Das wird in anderen Stadtteilen mit vergleichsweise günstigem
Wohnraum nicht anders sein.
In meiner unmittelbaren Nachbarschaft stehen seit über einem Jahr eine 3- und eine
4-Zimmer-Wohnung leer. Hintergrund ist, dass die Immobilie verkauft werden soll.
Ein weitgehend entmietetes Haus erhöht den Wert. Dieses Beispiel für spekulativen
Leerstand steht nicht alleine.Spekulativen Leerstand sehen wir auch bei Baulücken. Hier hat die Stadt reagiert
und mit dem online-Kataster für Baulücken den Druck auf die privaten Eigentümer
etwas erhöht.
Quantitativ dürfte der Wohnungsleerstand größere Bedeutung haben. Insbesondere
ältere Wohnungen mit vergleichsweise günstigen Mieten werden von Familien
verzweifelt gesucht. Hier stehen stehen sie leer.

 
Bauen, bauen, bauen kann nicht die Lösung sein. Wir können uns den Flächen- und
Ressourcenverbrauch eigentlich nicht leisten. Auch wird in den Neubaugebieten
kein Wohnraum geschaffen, der für Familien mit geringem Einkommen
erschwinglich ist. Die Aktivierung von vorhandenem Wohnraum, das beherzte
Angehen gegen den Leerstand, sollte für die Stadt zumindest gleiche Priorität wie
der Neubau haben.
Dazu folgende Fragen:
Ist es möglich, dass die Stadt ein Leerstandsmanagement, z.B. eine Taskforce
„Leerstand“ aus Mitarbeiter*innen des Planungs- und Baurechtsamt, der
Leitstelle zur Wohnungssicherung und des Amtes für Familie, Jugend und
Senioren, einrichtet?
Kann Wohnraumleerstand analog zum online-Kataster für Baulücken erfasst
werden?
Ist die Einrichtung einer Meldestelle für Wohnraumleerstand geplant? Wenn
nein, warum nicht?
Auch Leerstand kann eine Zweckentfremdung von Wohnraum sein.
Insbesondere Städte mit Wohnungsnot können dazu Regeln/Gesetze
erlassen. Wie ist das in Heilbronn?
Nicht jeder Leerstand ist nur spekulativ. Auch gibt es Hausbesitzer, die
Aufwand und Risiken einer Vermietung scheuen. Kann hier die Stadt über die
Stadtsiedlung als Zwischenvermieter den Mieteigentümer ein Angebot zur
Nutzung des Leerstandes machen?
Im Voraus vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen


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