Stimmen aus dem Gemeinderat: Wohnraumförderprogramm überdenken

09. Juni 2015  Allgemein, Position, Presseecho
Mitte Mai 2015 hat der Freiburger Gemeinderat mit einer Stimme Mehrheit beschlossen bei neuen Bauvorhaben 50 Prozent geförderten Mietwohnungsbau vorzuschreiben. Ausnahmen müssen vom Gemeinderat gebilligt werden. Der Aufschrei der knapp unterlegenen Minderheit war groß, OB Salomon verschnupft. Wer würde da noch in Wohnungen investieren wollen?

Tatsächlich entspricht der Beschluss dem Ernst der Lage in Freiburg, einer Stadt mit langfristigem Zuwachs, wie Karlsruhe. Rechnerisch bräuchte Freiburg in den nächsten 15 Jahren 15.000 zusätzliche Wohnungen. Auch das sind ähnliche Dimensionen wie in Karlsruhe.

Im Karlsruher Wohnraumförderprogramm werden von Bauvorhabensträgern 20 Prozent geförderter Wohnungsbau verlangt. Das ist zu wenig, und wie Freiburg zeigt, ist da noch Luft nach oben. Wohnungsbau für besser Betuchte ist sowieso eine Goldgrube. Menschenwürdiges und erschwingliches Wohnen auch für geringer Verdienende ein Grundrecht. Der Freiburger Beschluss ist da ein gutes Signal.

Niko Fostiropoulos

aus Stadtzeitung: 5. Juni 2015


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