Künstlerateliers – Freiräume nicht kommerzieller Kulturarbeit erhalten

28. Juli 2015  Allgemein, Anträge, Berichte

Ergebnis der Gemeinderatssitzung: Die KünstlerInnen hinterm Bahnhof werden auf jeden Fall raus müssen. Dann wird das Areal aufgefrischt und zum „modernen“ Kulturpark aufgehübscht. Die KünstlerInnen werden dann je einzeln soweit noch interessiert entscheiden dürfen, ob sie zu den „neuen“ Bedingungen wieder rein möchten. (d.e.)

 

Der Gemeinderat soll heute, 28.07.15, die Räumung der Künstlerateliers hinter dem Hauptbahnhof beschließen. Wir wollen das mit folgenden Änderungsantrag verhindern:

 

Ateliers „hinter dem Hauptbahnhof“: Beendigung der Ateliersnutzung – Änderungsantrag

 

  1. Die Stadt Karlsruhe erarbeitet gemeinsam mit den Kunstschaffenden auf dem Gelände hinter dem Hauptbahnhof sowie weiteren Akteuren (z.B. Kulturamt und Fächer-GmbH) ein Konzept, welches

 

a)    kurzfristig die von den Kunstschaffenden genutzten Gebäude hinter dem Hauptbahnhof in einen sicheren und den Erfordernissen des Renovierungszeitraums (eingeschränkte Nutzung) entsprechenden Zustand versetzt,

 

b)    mittelfristig eine „Künstlerkolonie“ hinter dem Hauptbahnhof erhält und die darin Tätigen als Akteure im Wandlungs- und Öffnungsprozess des Geländes einbezieht und

c)    langfristig neue Nutzungsformen im Sinne etwa eines „Kulturparks“ entwickelt und gemeinsam mit den dort Tätigen mit Leben erfüllt.

 

d)    Die Kunstschaffenden, welche ihre Ateliers während der Zeit der Renovierung verlassen müssen oder sich langfristig woanders ansiedeln wollen, erhalten von der Stadt Karlsruhe alternative Atelier- und Lagerangebote, die den wirtschaftlichen Möglichkeiten der jeweiligen Kunstschaffenden entsprechen.

 

Sachverhalt / Begründung:

 

 

Die im Areal hinter dem Hauptbahnhof gewachsene Kunstszene ist von den dort arbeitenden Kunstschaffenden nicht zu trennen. Sie haben eine Ateliergemeinschaft gegründet, die mit der Stadt gemeinsam an Erhalt und Wandel des Areals arbeiten will.

 

Erfolgreiche Projekte wie der Karlsruher „Kreativpark“ zeigen, dass durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure Neues geschaffen werden kann und auch, dass kreative Projekte ohne Mitarbeit und Mitbestimmung durch die „Kreativen“ ihre „Strahlkraft“ schnell verlieren.

 

Die Kunstszene hinter dem Hauptbahnhof bietet selten gewordene Freiräume nicht rein kommerzieller Kulturarbeit in Karlsruhe. Diese lassen sich nur gemeinsam mit den Kunstschaffenden vor Ort am Leben erhalten und weiter entwickeln.

 

 

Unterzeichnet von:

 

Sabine Zürn                                                                                               Niko Fostiropoulos

 

 

 


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