Stellen Sie sich vor, in der Schwarzwaldhalle fände ein „Kochduell“ zwischen einem badischen und einem pfälzischen Kochverein statt.
Dazu würden Tausende weiblicher Fans anreisen, darunter hundert gewaltbereite junge Frauen, die betrunken Straßenbahnsitze und Müllbehälter zerstörten, gegnerischen Buskonvois auflauerten, sich Schlägereien lieferten, Feuerwerkskörper über dem Veranstaltungsort zündeten. 900 Karlsruher Polizisten, verstärkt durch Bundespolizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und Hubschrauber wären den ganzen Tag damit beschäftigt, die Fans von weiteren Gewalttaten abzuhalten. Am Ende des Tages zöge man positive Bilanz, weil nichts Schlimmeres passiert sei.
Die entfremdet dargestellten chaotischen Zustände passen auf die letzten KSC-Fußballspiele. Es stellt sich die Frage, ob nicht endlich auch Sport- und Kultur-Veranstalter mehr Verantwortung für gewaltbereite Fans übernehmen müssen. Sie sollten etwa solche Fans konsequent von Veranstaltungen sperren. Eine falsch verstandene Solidarität mit dem lokalen Fußballverein ist es jedenfalls, die Kosten für solche „Risikofans“ einfach allen Steuerzahlenden aufzubürden.
Sabine Zürn
Stadträtin Die Linke
aus: Stadtzeitung 6.11.2015
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