Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – gut aufgenommen?

„Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge brauchen besondere Aufmerksamkeit, da ihnen das familiäre Umfeld fehlt. Für ihre späteren Integrationschancen dürfte entscheidend sein, welche Erfahrungen sie in den ersten Wochen und Monaten nach der Flucht machen“, begründen Stadträtin Sabine Zürn und Niko Fostiropoulos von den LINKEN im Karlsruher Gemeinderat ihre Anfrage an die Stadtverwaltung. Sie wollen u.a. wissen, wie viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in 2014 und 2015 nach Karlsruhe gekommen sind, wie deren altersgemäße Unterbringung in der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) gewährleistet ist und ob im Anschluss genügend Wohnplätze zur Verfügung standen bzw. stehen; weiterhin, welche Qualifikationen für eine Vormundschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge erforderlich sind, und wie sich die Fallzahlen pro Mitarbeiter in der Sozial- und Jugendbehörde im Hinblick auf diese Kinder und Jugendlichen entwickelt haben. Die LINKE fragt weiter, ob die Stadt für ihre diesbezüglichen Aufgaben mehr Unterstützung durch Land und Bund erwartet.

 

Im Folgenden die Anfrage im Wortlaut:

 

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – Aufnahme und Betreuung

 

Anfrage

 

  1. Wie viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind je 2014 und 2015 in Karlsruhe angekommen?

 

a)    Gibt es zum Zeitpunkt dieser Anfrage schon aktuelle Zahlen für 2016?

 

Nach ihrer Ankunft werden die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zunächst in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) untergebracht.

 

  1. Wie ist dort eine dem Alter und Geschlecht angemessene, getrennte Unterbringung und die Vor-Ort-Betreuung sicher gestellt?

 

Durch den sozialen Dienst erfolgt regelmäßig eine Altersfestsetzung (sofern keine Dokumente vorliegen, die das Alter angegeben).

 

  1. Mit welcher Methode wird die Altersfestsetzung durchgeführt?

 

a)    Über welche Qualifikationen müssen die Durchführenden verfügen?

 

Wenn erforderlich, sucht der Soziale Dienst über das Familiengericht einen Vormund für einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling.

 

  1. Über welche Qualifikationen muss ein solcher Vormund verfügen? Was muss er schriftlich nachweisen bzw. vorlegen?

 

  1. Durchschnittliche Fallzahlen pro Vormund: Wie haben sich diese Zahlen je in 2014 und 2015 entwickelt?

 

a)    Sieht die Stadt eine Notwendigkeit die Fallzahlen pro Vormund zu begrenzen, um eine gute und angemessene Vormundschaft zu gewährleisten?

 

b)    Wenn ja, mit welchen Mitteln?

 

 

  1. Wohnplätze: Wie hat sich das Verhältnis von zur Verfügung stehenden Wohnplätzen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zur tatsächlichen Nachfrage entwickelt, je in 2014 und 2015?

 

a)    Musste die Jugendhilfe hier nachsteuern, wenn ja mit welchen Mitteln?

 

b)    Stehen ausreichend Wohnplätze zur Verfügung?

 

  1. Fallzahl pro Mitarbeiter/in der Sozial- und Jugendbehörde: Wie hat sich bezogen auf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge die Fallzahl pro Mitarbeiter/in der Sozial- und Jugendbehörde je in 2014 und 2015 entwickelt?

 

a)    Gibt es bereits Prognosen für 2016?

 

b)    Sind die personellen Ressourcen ausreichend oder muss nachgesteuert werden?

 

Zu Frage 5 bis 7:

 

  1. Ist die Stadt der Auffassung, dass bei diesen Aufgaben eine stärkere Unterstützung des Landes und des Bundes erfolgen sollte?

 

 

 

Sachverhalt / Begründung:

 

 

Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge bedürfen einer besonderen Aufmerksamkeit, da ihnen ein schützendes familiäres Umfeld fehlt. Für ihre späteren Integrationschancen und –fähigkeiten dürfte entscheidend sein, welche Erfahrungen sie in den ersten Wochen und Monaten nach der Flucht machen. Mit der Anfrage sollen einige wichtige Punkte angesprochen werden.

 

 

 

Unterzeichnet von:

 

Sabine Zürn                                                                                               Niko Fostiropoulos

 

MEDIENECHO:

ka-news 19.05.16

Karlsruhe Linke: „Wie werden minderjährige Flüchtlinge untergebracht?“

Karlsruhe (ps/rah) – im Zuständigkeitsbereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe leben derzeit rund 4.000 Asylsuchende. Nicht alle von ihnen sind schon erwachsen: Immer wieder kommen auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in die Fächerstadt. Wie werden sie aufgenommen? Dieser Frage will die Karlsruher Linke nachgehen.

Weiterlesen unter:

http://www.ka-news.de/region/karlsruhe/Karlsruhe~/Karlsruhe-Linke-Wie-werden-minderjaehrige-Fluechtlinge-untergebracht;art6066,1889311


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