Die Stadt meint: Statt mehr Personal – „Krankenstand verringern“

01. Juni 2017  Allgemein, Anfragen, Berichte

Antwort der Stadt auf unsere Anfrage: Ausfall der Müllabfuhr:
1. Wie hoch war der Krankenstand bei der Müllabfuhr des Amts für Abfallwirtschaft (AfA) je in den Jahren 2014 bis heute (absolut und in Prozent)?
Planerisch wird im Bereich der Abfallsammlung von einer Krankheitsquote von 12 % ausgegangen. Derzeit liegt die Quote punktuell bei bis zu 20 %, wie im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit (AUG) vom 5. Oktober 2016 dargestellt.

Nur bei besonders hohen Krankenständen, die sehr kurzfristig auftreten, müssen Biotouren ausfallen. Das Amt für Abfallwirtschaft (AfA) sorgt durch interne Personalumsetzungen und externe Leiharbeitnehmer dafür, dass sich die Ausfälle auf wenige Touren beschränken. Die weiteren Fraktionen Restmüll, Wertstoff und Papier waren nicht betroffen. Im Gegensatz zu den anderen Fraktionen werden die Biotouren im 1-wöchigen Turnus geleert, wodurch eine Überfüllung der Behältnisse weitgehend vermieden wird.

In den angefragten Jahren resultierte der hohe Krankenstand aus den Ausfällen bei den Ladern. Die jüngsten Ausfälle waren durch Ausfälle bei den Fahrern begründet. Derzeit sind Auswahlverfahren initiiert, Kraftfahrer einzustellen.

2. Wie viele Müllabhol-Touren konnten – wegen hohem Krankenstand bei der Müllabfuhr des AfA – nicht durchgeführt werden – je in den Jahren 2015 bis heute?
a) insgesamt mit Nachleerung
b) insgesamt ohne Nachleerung
c) Biotonne mit Nachleerung
d) Biotonne ohne Nachleerung

In den letzten 2 Jahren hatte das AfA mit krankheitsbedingten Spitzen zu kämpfen, wie z.B. bei der hohen Grippewelle im letzten Jahr. Es ist gelungen, durch eine flexible und schnelle Personaleinsatzplanung nur wenige Biotouren nicht zu bedienen. Konkrete Zahlen bezüglich der Nachleerungen liegen nicht vor.

3. Müllabfuhr gilt als besonders harte Arbeit. Welche Gesundheitsvorsorgemaßnahmen werden den Müllwerkern beim AfA angeboten?

Das AfA setzt im Rahmen der Müllabfuhr den jeweils neuesten technologischen Standard ein. Dies umfasst zum Beispiel Lifter und Automatikschüttungen. Alle Müllgroßbehälter sind mit Rädern ausgestattet, so dass nur noch im Rahmen der Sperrmüllabfuhr eine händische Beladung der Fahrzeuge erfolgt. Derzeitig erfolgt die Umstellung von normalen Fahrzeugen auf Niederflurfahrzeuge. Der Bewegungsapparat der Mülllader wird dadurch weniger belastet und die Unfallgefahr beim Aussteigen minimiert.

Den Müllwerkern werden zur Aufrechterhaltung der Gesundheit entsprechende Angebote, wie Rückenschulung und Bewegungsangebote unterbreitet.

Die Verwaltung hat in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Gesundheit (AUG) vom 5. Oktober 2017 einen Sachstandsbericht zur Reduzierung der Krankheitsquote zugesagt. Dieser Bericht wird in einer der nächsten Sitzungen des AUG vorgestellt.

4. Muss der Personalstand bei der Müllabfuhr (Festanstellung) erhöht werden, um auch bei höheren Krankheitsständen eine verlässliche Müllabfuhr zu gewährleisten?

 

Nein, erklärtes Ziel des AfA ist es, den Krankheitsstand zu verringern.

Stadt Karlsruhe
Der Oberbürgermeister, 23.05.2017


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