„Tragödien“?

08. Dezember 2017  Allgemein, Position, Presseecho

Nach dem gewaltsamen Tod eines KSC-Fans wird in Karlsruhe über zunehmende „Rohheit“ in der Gesellschaft diskutiert. Nicht erwähnt werden dabei leider jene Gewalttaten, die regelmäßig als „Familientragödien“ Schlagzeilen machen: Gewalt gegen Frauen im häuslichen Bereich.

Diese Delikte nahmen 2017 erschreckend zu: Fast 20 Prozent mehr Einsätze wegen häuslicher Gewalt meldete die Karlsruher Polizei, immer öfter sind Haushalte mit minderjährigen Kindern betroffen.

In Baden-Württemberg wurden letztes Jahr 23 Frauen durch (Ex-)Partner umgebracht, 118 schwer, 6.324 leicht verletzt. 70 Prozent der Täter sind Deutsche. Angesichts dieser Zahlen stellt das Karlsruher Projekt „Häusliche Gewalt überwinden“ fest, dass die Hilfeangebote nicht mehr ausreichen. Im Gegenteil leiden die beteiligten Einrichtungen an chronischer Unterfinanzierung und die Akteur_innen an extremer Arbeitsbelastung. Wichtige Maßnahmen wie Prävention oder Intensivschutz für gefährdete Frauen konnten gar nicht umgesetzt werden.

Sabine Zürn
Stadträtin DIE LINKE

aus: Stadtzeitung

Ausgabe vom 8. Dezember 2017

Stimmen aus dem Gemeinderat: Die Linke: „Tragödien“?


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