Gebührenfreie Kitas in Karlsruhe: Komplette Gebührenfreiheit – für alle Angebote

12. April 2018  Allgemein, Anträge, Pressemitteilung

„Wir begrüßen die Initiative der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion für eine stufenweise Absenkung der Kita-Gebühren in Karlsruhe. Aus unserer Sicht fehlen zwei wesentliche Punkte“, begründen Stadträtin Sabine Zürn und Stadtrat Niko Fostiropoulos einen entsprechenden Ergänzungsantrag an den Gemeinderat. „Erstens muss es auf eine komplette Gebührenfreiheit einschließlich des Mittagessens hinauslaufen. Zweitens darf es nicht zu einer Aufspaltung der Kita-Angebote kommen, nämlich einem kostenfreien Standardangebot für alle, zu dem sich Eltern, die sich das leisten können, kostenpflichtige Zusatzangebote für ihre Kinder einkaufen können.

Kitas sind Bildungseinrichtungen mit einem Bildungsauftrag. Bildung muss von Anfang an kostenfrei sein. Besonders in den Kitas müssen für alle Kinder die gleichen guten Startbedingungen garantiert sein. Mit der Aufspaltung von Standardangebot und kostenpflichtigen Zusatzangeboten wird die soziale Kluft in der Elternschaft in die Erlebniswelt der Kinder hineingetragen, anstatt die im Grundgesetz garantierte Wertgleichheit der Menschen abzubilden. Die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft der Kinder wird weiter zementiert. Ziel muss stattdessen die komplette Gebührenfreiheit für alle Angebote einer Kita sein. Das werden wir beantragen“, schließen Zürn und Fostiropoulos ihre Stellungnahme ab.

 

Im Folgenden der Ergänzungsantrag im Wortlaut:

 

Ergänzungsantrag:

 

  1. Der Gemeinderat beschließt das Ziel einer völligen Gebührenfreiheit für Kitas

 

  1. Die anzustrebende volle Gebührenfreiheit gilt für alle Angebote einer Kita, unabhängig von dessen Trägerschaft

 

Sachverhalt / Begründung:

 

Kindertageseinrichtungen sind Bildungsinstitutionen, die einen Bildungsauftrag ausfüllen. Kostenlose Bildung mit gleicher, hoher Qualität für alle Kinder einer Kita sind eine Grundvoraussetzung, die im deutschen Bildungssystem tief verankerte Benachteiligung weniger gut mit Geld ausgestatteter Familien zu überwinden – und von Anfang an gleiche Start- und Entwicklungsbedingungen zu schaffen.

 

Dem widersprechen alle Modellansätze, die auf ein Standardangebot in Kitas zielen und auf die Möglichkeit für Familien, die sich das leisten können, Zusatzangebote einzukaufen. Damit wird die soziale Kluft in der Elternschaft in die Erlebniswelt und in die Startbedingungen der Kinder hineingetragen, anstatt die im Grundgesetz verankerte Wertgleichheit im Kita-Alltag abzubilden. Die Abhängigkeit des Bildungserfolges von der sozialen Herkunft der Kinder wird damit weiter zementiert.

 

 

Unterzeichnet von:

 

 

Sabine Zürn                                                                                         Niko Fostiropoulos

 


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