Nochmal Ferienwohnungen – eine Konkurrenz zu städtischem Wohnraum

19. Oktober 2018  Allgemein, Berichte, Presseecho

Wer sich noch erinnert: Wir hatten die Stadt nach Anzahl und Entwicklung von Ferienwohnungen gefragt, die Stadt hatte uns Zahlen aus 2011 geliefert. Nun hat da jemand nachrecherchiert. Ergebnis: Der Markt für Ferienwohnungen in Karlsruher entwickelt sich. – Ferienwohnungen verknappen den Wohnraum für Einwohner/innen, sie treiben auch die Mieten nach oben. Berlin und andere Städte können ein Lied davon singen ….

 

Ka-news 12.10.2018

 

Kampf gegen Zweckentfremdung von Wohnraum: Kommt das Gesetz gegen Ferienwohnungen jetzt auch nach Karlsruhe?

Ferienwohnungen werden immer beliebter. Doch die Hotel-Alternative sorgt in vielen Städten für Unmut, begünstigt sie doch den vorherrschenden Wohnraummangel noch weiter. Auch die „Linke“-Fraktion des Karlsruher Gemeinderats schlägt Alarm – und fordert die Stadt auf, den gewerblichen Ferienwohnungs-Anbietern einen Riegel vorzuschieben.

Zu wenig Wohnraum und fehlende Bauflächen – dass Karlsruhe ein Wohnungsproblem hat, ist ein offenes Geheimnis. Erschwerend kommt hinzu: Ferienwohnungen verknappen den dringend benötigten Wohnraum weiter.

„Der Wohnungsmangel ist unumstritten!“

Das zumindest kritisieren die Stadträte der „Linken“, Sabine Zürn und Niko Fostiropoulos, in einer Anfrage an den Karlsruher Gemeinderat: „Der Wohnungsmangel ist unumstritten!“ Sie fordern die Stadt daher auf, dem Vorbild von Freiburg, Konstanz, Stuttgart, Tübingen und Heidelberg zu folgen und auch in Karlsruhe ein Zweckentfremdungsverbot durchzusetzen.

Doch warum sind Ferienwohnungen ein großes Problem für die Städte? Online-Mietportale wie Airbnb, Wimdu und Co. sollten ursprünglich Plattformen allein für private Vermieter sein. Doch die Angebote an Ferienwohnungen professionalisieren sich zunehmend – das treibt zum einen die Mietpreise in die Höhe, zum anderen wird der Wohnraummangel noch weiter begünstigt. Das Zweckentfremdungsverbot soll das verhindern.

Portale wie Airbnb bieten zunehmend gewerblichen Vermietern eine Plattform – zum Leidwesen für Wohnungssuchende. (Symbolbild) | Bild: pixabay.com@TeroVesalainen

Rechtfertigung mithilfe veralteter Daten 

Hat auch Karlsruhe unter den gewerblichen Vermietungen von Ferienwohnungen zu leiden? „In Anbetracht der Wohnungsmarktsituation ist es in Karlsruhe um jede Wohnung schade, die nicht dem Zweck Wohnen dient“, macht die Stadt in ihrer Stellungnahme auf die Anfrage der Stadträte deutlich. Ein Zweckentfremdungsverbot will sie dennoch nicht einführen. Der Grund: Die Anzahl der Ferienwohnungen in Karlsruhe sei nicht bedeutend genug.

Insgesamt 168 der Ferien-Domizile wurden nach Angaben der Stadt im Jahr 2011 gezählt. Mit 25 Wohnungen hatte Durlach die größte Auswahl zu bieten, der zweitbeliebteste Stadtteil war die Weststadt mit 16 Unterkünften. Dahinter reihen sich die Innenstadt-Ost sowie Neureut mit jeweils 11 und die Südweststadt mit 10 Wohnungen. „Die Anzahl der Ferienwohnungen macht lediglich 0,1 Prozent aller Wohnungen in Karlsruhe aus“, rechtfertigt die Stadt ihre Entscheidung.

Aber: Die Daten der Erhebung stammen aus dem Jahr 2011 – und damit lange vor dem großen Boom von Online-Portalen wie Airbnb. Laut diesem liegt die Anzahl der tatsächlichen Ferienwohnungen in der Fächerstadt aktuell bereits über 300 – Tendenz steigend. Diese Tatsache konnte auch die Stadt nicht leugnen. In einer Pressemeldung gab sie zu: „Die Zahl der Buchungen über die Portale nimmt stetig zu.“ Bis 2030 sollen nochmals 473 bis 683 Unterkünfte dazukommen.

Bitte weiterlesen unter:

https://www.ka-news.de/wirtschaft/regional/Karlsruhe~/Kampf-gegen-Zweckentfremdung-von-Wohnraum-Kommt-das-Gesetz-gegen-Ferienwohnungen-jetzt-auch-nach-Karlsruhe;art127,2292731


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