Linke Forderungen bei Erdölbohrungen

17. August 2015  Presse

[Weinheimer Nachrichten vom 17. August 2015]

Weinheim. Die Weinheimer Linke sieht in dem vermuteten Ölvorkommen unter städtischem Boden eine sehr willkommene Möglichkeit, die Finanzierung notwendiger anstehender Projekte, wie etwa den Bau und die Sanierung von Grundschulen, Sporthallen und den Fortbestand des Hohensachsener Hallenbades, leichter stemmen zu können. Da als mögliche Standorte bisher der Hammelsbrunnen und die Breitwiesen genannt wurden, wollen Dr. Carsten Labudda und Matthias Hördt ihre Zustimmung zur Erdölförderung allerdings von einigen, noch zu klärenden Fragen abhängig machen, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei.

Treuhandkonto

So gelte auch hier, dass für diese Aktion kein wertvolles Ackerland geopfert werden soll. Falls doch, „muss sichergestellt sein, dass nach Abschluss der Ausbeutungsphase das Gelände vollständig renaturiert und dem derzeitigen Nutzungszweck wieder zugeführt wird“, sagt Stadtrat Matthias Hördt. Zu diesem Punkt fordert Dr. Labudda vertragliche Sicherheit. Die Betreiberfirma müsse ausreichend Geld auf einem Treuhandkonto hinterlegen, damit bei einer möglichen Insolvenz die Renaturierungskosten nicht von der Stadt getragen werden müssten.

Bei der Standortfrage favorisieren die Linken Grundstücke in städtischem Eigentum. Auf diese Weise würden nicht nur Gewerbesteuereinnahmen der Stadt zufließen, sondern unabhängig davon die für diese Nutzungsart erhöhten Pachteinnahmen. Da sowohl Breitwiesen als auch Hammelsbrunnen für die Natur und die Naherholung sehr wichtig sind, müsse die Maßnahme so gestaltet werden, dass deren Erscheinungsbild nicht zu stark in den Vordergrund trete. Eine entsprechende Verkleidung und Bepflanzung müsse deshalb vorgesehen werden. Zudem dürften die Lärmemissionen nicht störend wirken, schreibt die Weinheimer Linke.

Lebensraum für Tiere sichern

Weiter sollten in und um die Anlage Nistmöglichkeiten und Lebensraum für Eidechsen, Vögel, Fledermäuse und Insekten geschaffen werden. Die Linken sind sich sehr wohl bewusst, dass das Weinheimer Öl beim derzeitigen Verbrauch nur einen geringen Anteil zur Energieunabhängigkeit von Öl aus Krisenregionen beitragen kann. Deshalb sei es unabhängig davon weiter eine gesellschaftliche Aufgabe, weniger Öl und Kohle zu verbrauchen. Neben dem Ausbau von Solar- und Windenergie setzen die Genossen auch auf die Verbraucher. So werden Plastikverpackungen aus Erdöl hergestellt, seien aber in aller Regel verzichtbar. Weiter sollten langlebige und reparierbare Produkte bevorzugt werden, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.


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