Fluchtursachen bekämpfen, nicht die Flüchtenden!

24. Januar 2016  Allgemein, Presse

Weinheimer Linke stellt sich bewusst weiter auf die Seite der Schwachen 

LiebHoeBo

Stefan Liebich, Matthias Hördt, Frank Bock

[Pressebericht vom 24. Januar 2016]

Liedermacher Frank Bock stimmte mit neuen und alten Liedern aus seiner Feder die Gäste des Neujahrsempfangs der Weinheimer Linken richtig ein. Lediglich mit Gitarre und der eigenen Stimme bringt er in seinen lebendigen Songs die Nöte unterprivilegierter Lebensformen, wie zum Beispiel den Tieren in Massentierhaltung oder ausgebeuteten Praktikanten, auf den Punkt.

Der Vorsitzende der Weinheimer Linken, Stadt- und Kreisrat Dr. Carsten Labudda freute sich sehr, an diesem Abend den Berliner Bundestagsabgeordneten Stefan Liebich begrüßen zu dürfen. Von ihm könne man lernen, wie erfolgreiche linke Politik gemacht wird, denn er hat gegen Wolfgang Thierse den Wahlkreis gewonnen, zumal dort der Exilschwabenanteil überdurchschnittlich hoch ist.

Zunächst stellte Landtagskandidat seine Schwerpunkte vor. „Soziale Sicherheit für alle von ihrer Arbeitskraft abhängigen Menschen“, so Hördt, ist für ihn der Dreh- und Angelpunkt aller politischen Fragen. Für ihn steht fest, dass „alle anderen politischen Probleme erst gar nicht auftreten, zumindest nicht in den extrem schweren Formen, wenn die Menschen ohne soziale Ängste leben können“.

In seiner viertelstündigen Rede griff er zahlreiche Themen der Welt- und Landespolitik an, welche sich nach seiner Überzeugung kaum trennen lasse. So will er „TTIP stoppen!“ weil ansonsten soziale Errungenschaften ernsthaft gefährdet seien. In der Schulpolitik ist er der Meinung, „neben Gemeinschaftsschulen und Gymnasien bräuchte es keine weiteren allgemeinbildenden Schulen“. Kinder sollten möglichst lange gemeinsam lernen. Im ländlichen Raum will er attraktive Lebensbedingungen schaffen und Arbeitsplätze in der Landwirtschaft ebenso sozial abgesichert sehen, damit Landwirte nicht vom Weltmarkt und Warenterminbörsen abhängig sind.

Stefan Liebich ging auf Fluchtursachen ein. Gregor Gysis Aussage, “Entweder,wir sind bereitschrittweisedie Weltproblemezu lösen,oder die Weltproblemekommen zu uns!“ bewahrheite sich immer mehr. Gerade wegen der Anschläge in Paris und Istanbul dürfe man aber Flüchtlinge nicht mit Terroristen gleichsetzen. Attentäter waren meist Leute, die sich schon längere Zeit in den Ländern aufhielten. Bei aller berechtigter Trauer um die Terroropfer müsse aber gesehen werden, dass weiter Boote auf offener See schippern und nicht selten kentern. Fast täglich ertrinken Menschen.

Debatten, über Belastungsgrenzen und Aufnahmekapazitäten werden seiner Ansicht nach nicht helfen. Man müsse darüber sprechen wer wohin und warum fliehe und was wir tun können, damit niemand gezwungen werde seine Heimat zu verlassen.

Liebich ging sehr detailliert auf die vielen Warums ein. Wichtig sei es den Menschen in ihrer Heimat Frieden und Wohlstand zu ermöglichen. Die bisher praktizierte Strategie, billig an Rohstoffe gelangen zu wollen, ohne sich um die sozialen Verwerfungen zu kümmern, kann spätestens jetzt niemand mehr rechtfertigen. Die Linke ist die Partei der Gerechtigkeit, und zwar international.


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