Das Cappuccino-Modell

16. Mai 2017  Rente, Soziales

Joachim Kühner und Konrad Wanner im KAB-Büro.

Konrad Wanner, Bundestagskandidat der LINKEN im Wahlkreis Heilbronn, besuchte den Regional-Sekretär des KAB im Stadt- und Landkreis Heilbronn, Joachim Kühner. Der KAB ist als Katholische Arbeitnehmer-Bewegung anerkannt als Verband mit sozial- und berufspolitischer Zwecksetzung. Konkret heißt das, der KAB will auf die Politik im Sinne seiner Mitglieder einwirken und hilft ihnen mit Bildungs- und Beratungsangeboten.

Wanner wurde von den beiden LINKE-Kreisvorstandsmitgliedern Jürgen Patzelt und Florian Vollert begleitet. Der Kandidat begann mit der Vorstellung seiner Person und seinem gewerkschaftlichen Engagement in und nach der Ausbildung in einem Heilbronner Metallbetrieb. Inhaltlich ging es dann um die Rentenmodelle von LINKE und KAB, die sich durchaus unterscheiden.

In der wesentlichen Betrachtung, dass die gesetzliche Rente wieder gestärkt werden muss und der Einfluss der Versicherungsindustrie in diesem Bereich zurückgedrängt werden sollte, waren sich beide Seiten einig. Kühner stellte das Cappuccino-Modell des KAB vor, einem Rentenmodell mit 3 verschiedenen Stufen. Dazu soll es vor der Bundestagswahl eine deutschlandweite Kampagne geben. Konzept und Kampagne können unter www.sie-planen-deine-altersarmut.de nachgelesen werden.

Das Konzept der LINKEN sieht darüber hinaus eine Mindestrente von 1050 Euro vor. Von allen Einkommen, einschließlich Kapitalerträgen, müsse ohne Beitragsbemessungsgrenze in die gesetzliche Rentenkasse einbezahlt werden. Dass die gesetzliche Rente funktioniert, zeigte Wanner am Beispiel Österreich, dort erhält der Durchschnittsrentner satte 900 Euro mehr als der deutsche. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass für eine Änderung im Rentensystem entsprechender gesellschaftlicher Druck erzeugt werden muss. Und, so Wanner, zum Thema gute Rente gehört natürlich auch gute Arbeit. D.h. feste Arbeitsplätze und kein Niedriglohn.
Ein wichtiges Thema für den KAB in Heilbronn ist das Problem mit den verkaufsoffenen Sonntagen, die auf 12 Sonntage im Jahr ausgedehnt werden sollen. Dagegen wehrt sich nicht nur Verdi, sondern auch der katholisch geprägte KAB. Ein Thema, dass auch Wanner mit Interesse verfolgt.


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