Presseerklärung des Bündnisses „Keinen Tag der Bundeswehr!“

Presseerklärung des Bündnisses „Keinen Tag der Bundeswehr!“ (16.6.2019)

Tag der Bundeswehr: Friedensaktivisten bestürzt über Gewaltbereitschaft
der Besucher

Aktivistinnen und Aktivisten mischten sich unter die Besucher und
protestierten mit mehreren friedlichen Aktionen gegen den Tag der
Bundeswehr in Pfullendorf. An drei Stellen wurden Transparente gezeigt
und Parolen gerufen, z.B. „Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in
aller Welt!“. Zum Teil wurden symbolisch Blutlachen aus roter Farbe auf
dem Boden hinterlassen, um daran zu erinnern, dass das ‚Geschäft‘ der
Bundeswehr ein blutiges ist. Die Friedensaktivistinnen und -aktivisten sind bestürzt über die Gewaltbereitschaft, die ihnen teilweise seitens der Besucher entgegenschlug. So wurde beispielsweise eine vierköpfige Gruppe, die ein Transparent mit der Aufschrift „No war“ zeigten, von mehreren Besuchern körperlich angegriffen. Die Aktivistinnen und Aktivisten erlitten Prellungen. Einer stellte Strafanzeige gegen einen Besucher, weil dieser ihm büschelweise Haare ausriss. Die Militärpolizei beförderte die Aktivistinnen und Aktivisten aus der Kaserne und fügte ihnen dabei unnötig Schmerzen zu, obwohl sich diese friedlich verhielten.
Eine andere Gruppe zeigte am Stand des Kommandos Spezialkräfte (KSK) ein Transparent mit der Aufschrift „KSK = rechte Terrorzelle“ – eine Anspielung auf die enge Verstrickung mehrerer KSK-Soldaten in ein rechtes Untergrundnetzwerk mit Waffenlagern und Umsturzplänen um den Soldaten Franco A. und den Verein UNITER. Eine Person mit einem T-Shirt von UNITER wurde ebenfalls auf dem Kasernengelände fotografiert.
Vor dem Militärgelände fand gleichzeitig eine Kundgebung mit zahlreichen Reden statt, in denen u.a. die Aufrüstung und Normalisierung der Bundeswehr kritisiert wurde. Kritik gab es auch an den vielen rechten und sexistischen Skandalen in der Staufer-Kaserne. Mehrere Bundeswehr-Sympathisanten beleidigten die Rednerinnen und Redner: Einer Aktivistin wurde zugerufen, sie solle in die Küche gehen. Der Bundestagsabgeordnete Tobias Pflüger (Die Linke) wurde als „Landesverräter“ beschimpft.