EZ-Leserbrief: Vögeln ein Zuhause bieten

Zu „Nachhaltige Konzepte im Städtebau“ vom 13. Juni:

In Ruit wurde Ende 2016 die Schillerschule abgerissen, wo eine Schwalben-Kolonie über viele Jahre hinweg ihr Zuhause hatte. Als Ausgleichsmaßnahme für den Neubau wurde die Errichtung eines Schwalbenhotels in der Nähe des ursprünglichen Standortes vorgeschrieben. Bis heute ist wegen eines unzureichenden Monitorings der Verantwortlichen nicht gesichert, ob diese Ausgleichsmaßnahme angenommen wurde, und falls ja, in welchem Ausmaß. Zumal der Standort des Schwalbenhotels unpassend ausgewählt und bereits mehrfach gewechselt wurde.

Im städtischen Gebäude Klosterhof 4 in Nellingen wurde 2018 mitten im Winter der Taubenschlag geschlossen. Bis heute ist kein Ersatz-Standort gefunden worden. Weil man nicht will? Stadttauben sind standorttreu und würde endlich ein Taubenschlag an geeigneter Stelle errichtet, so würde allen geholfen werden: den Tieren, weil sie artgerechtes Futter bekämen und durch Gipseier-Austausch das Wachstum der Population begrenzt würde. Den Menschen, weil die Tauben sich lieber in und an Ihrem Taubenhaus aufhalten würden, als heimatlos im Scharnhauser Park auf Futtersuche umherzufliegen. Dadurch würde es zu weniger Verunreinigungen durch Taubenkot in der Ortsmitte kommen. Auch die Mauersegler würden sich über mehr Nachhaltigkeit freuen, vor allem an öffentlichen Gebäuden und Neubauten. Es könnten Führungen stattfinden, um zu zeigen, dass die Ästhetik der Architektur dadurch nicht gestört wird und keine Schäden am Bau entstehen.

Jutta Zwaschka

Ostfildern