Bürgerinitiative „Hände weg von der Schätteretrasse“

Presseerklärung vom 16.12.2020

Die Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts und der Erhalt der vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt waren Themen der digitalen Besprechung der Bürgerinitiative „Hände weg von der Schätteretrasse“. Arten- und Klimaschutz gehören zusammen. (die Initiative weist darauf hin, dass es leider eine Tendenz gibt, den Klimaschutz über alles zu stellen.)

Der Erhalt der Schätteretrasse als Fußweg ist auch in diesem Zusammenhang zu betrachten.

Im Einzelnen weisen wir auf Folgendes hin:

  1. Ab Parkplatz ostwärts verläuft die Wandertrasse durch das FFH-Gebiet „Heiden und Wälder zwischen Aalen und Heidenheim 7226-311“. Dabei zählt die unmittelbare Umgebung um den Wanderweg bezüglich der Biodiversität zu den komplexesten Abschnitten innerhalb dieses ohnehin unter Schutz stehenden Gebiets. Nirgendwo im Altkreis Aalen gibt es einen größeren Artenreichtum. Der Abschnitt um den Tunnel ist zudem Vogelschutzgebiet.
  1. Der Schwund an Insekten in den letzten 3 Jahrzehnten ist gut dokumentiert und mit einem Verlust von 75% in diesem Zeitraum verheerend. Neuste Untersuchungen zeigen gerade auf der Schwäbischen Alb einen Insektenschwund von 97%. Wenn wir als Gesellschaft Schutz der Natur wirklich ernst nehmen, so müssen wir dort beginnen, wo sie überhaupt noch in Resten existiert. Jede verschlechternde Maßnahme wie Wegeverbreiterung zur Ermöglichung von Radverkehr und weitere Bodenversiegelungen durch Ausweichwege, reduzieren die Grundlagen für Biodiversität und im Fall der Schättere auch noch in besonders sensiblen Bereichen.
  1. Im Gebiet Schättere leben abgesehen von 20 Rote-Liste-Pflanzenarten mindestens 6 vom Bundesamt für Naturschutz dezidiert erwähnte sog. „Verantwortungsarten“ an Pflanzen und Tieren, deren Existenzbedingungen auf keinen Fall verschlechtert sondern verbessert werden sollten. Der vom AUST (Technischer Ausschuss) geforderte Ausbau der Schättere zu einem touristischen Radweg gefährdet die erwähnten „Verantwortungsarten“ elementar, bedeutet also das Gegenteil von Verantwortlichkeit.
  1. In unserer von Flächenfraß bestimmten Welt gibt es längst keine Möglichkeit zu „Ausgleichsflächen“ oder anderweitigen Ersatzmaßnahmen. Schon gar nicht kann verloren gegangene Biodiversität einfach wiederhergestellt werden. Beim CO2-Anstieg kann auf Verbesserung gehofft werden, Artenverlust ist dagegen irreversibel.
  1. Die Forderung der Bürgerinitiative „Hände weg von der Schättere“ bedeutet nichts anderes, als Schutz von Biodiversität ernst zu nehmen. Wenn es nicht einmal in den kleinen Resten erhaltener und nicht vergifteter Natur gelingt, sie einfach in Ruhe zu lassen, ist Naturschutz ein inhaltsleeres Wort geworden.
  1. Die Forderung der BI sind in Kürze folgende:

-den Erhalt der Schättere als reinen Fußgängerweg
-das Bewahren der seltenen Flora und Fauna an der Schättere
-das Beibehalten der bisherigen Duldung von Kindern mit Rad plus Begleitperson mit Rad auf der

Schättere
-den Ausbau der Alternativstrecken „Heulenbergweg“, „Weiße Steige“ und unteren Abschnitt

WaldhäuserSteige/ Kocherburg für eine sichere Fahrradverbindung auf das Härtsfeld“

Dr. Helmut Haas

Bürgerinitiative „Hände weg von der Schätteretrasse“

Aalener Nachrichten