Schande in Afghanistan: Verantwortung übernehmen – Menschen retten – Konsequenzen ziehen!

solidostalb Am vergangenen Sonntagabend versammelte sich ein Bündnis aus der linksjugend [*solid] ostalb, Grüne Jugend ostalb und Jusos ostalb zu einer Mahnwache, die es als Ziel hatte, auf die derzeitige Situation in Afghanistan aufmerksam zu machen.
Nach dem Abzug der ISAF Truppen, bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an. Millionen sind von ausreichend Nahrung, medizinischer Hilfe und Trinkwasser abgeschnitten. Tausende sind auf der Flucht. Kinder und Frauen sind besonders gefährdet.
Die Forderung ist das der Westen sich umfassend um die Ortskräfte kümmert, durch die der Afghanistaneinsatz erst möglich war.
Des Weiteren muss verhindert werden, das vor Ort sich eine humanitäre Krise weiter ausweitet, die weitere unschuldige Menschenleben kostet.
Fakt ist, man schafft keinen Frieden mit Krieg und Bomben, sondern mit Zukunft und Perspektive.
 

Mit Entsetzen blicken wir nach Afghanistan über die sich überschlagenden Ereignisse. In einer fatalen Verkennung der realen Lage vor Ort gab es weder eine verantwortungsvolle Ausstiegsstrategie aus Afghanistan, geschweige denn realistische Notfallpläne für notwendige Evakuierungen. Noch letzte Woche wurden Anträge der LINKEN und der Grünen zur unbürokratischen Evakuierung der Ortskräfte und anderer bedrohter Menschen abgelehnt. Es ist eine politische und moralische Bankrotterklärung der Bundesregierung, dass nach wochenlanger Untätigkeit und bürokratischer Blockade jetzt Tausende Helferinnen und Helfer in dem von den Taliban kontrollierten Afghanistan im Stich gelassen werden und um ihr Leben bangen müssen.

Wir haben einen Aufruf gestartet, um Druck auf die Bundesregierung auszuüben. CDU/CSU und SPD müssen endlich handeln! Wir fordern:

  • Die Menschen müssen gerettet werden!
  • Es braucht eine massive Aufstockung des UN-Flüchtlingsfonds für Afghanistan.
  • Wir brauchen ein europäisches Aufnahmeprogramm.

Bist Du dabei? Unterschreibe und Teile unseren Aufruf! Klicke hier zu unserem Aufruf „Schande in Afghanistan: Verantwortung übernehmen – Menschen retten – Konsequenzen ziehen!“. Teile auch unseren Aufruf über Facebook und Twitter. Schick ihn an Freunde und Interessierte. Über die dringliche Lage in Afghanistan müssen möglichst viele Menschen erfahren.

Solidarische Grüße, Christoph für das Team Linksaktiv

Aalener Nachrichten, 23.08.21

Liebe Leser:innen,

das totale Fiasko ist da. Nach fast 20 Jahren Intervention stehen Bundeswehr und NATO vor einem Scherbenhaufen. Die afghanische Republik ist Geschichte und das „Islamische Emirat Afghanistan“ der Taliban ist zurück.

Hunderttausende fliehen und bangen um ihr Leben, darunter Ortskräfte der Bundeswehr, Mitarbeiter*innen von NGOs, Menschrechtsaktivistinnen, Journalist*innen – überhaupt alle Mädchen und Frauen, ob sie nun zur Schule, zur Universität oder einfach arbeiten gehen. Die Bundesregierung hat in dieser Krise komplett versagt. Wir fordern die Bundesregierung auf, jetzt die Menschen in Afghanistan zu retten und die Verantwortung für den gescheiterten Militäreinsatz zu übernehmen.

Tobias Pflüger, Freiburger Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Parteivorsitzender, bringt es auf den Punkt: „Zwanzig Jahre westliche Kriegsbeteiligung und Militärpräsenz in Afghanistan sind umfassend gescheitert. Jetzt gilt es, diesen Fehler aufzuarbeiten und alles dafür zu tun, dass schutzsuchende Menschen aus Afghanistan nicht den Preis dafür bezahlen, dass sie vor Ort mit westlichen Organisationen kooperiert oder dass sie sich für Menschenrechte eingesetzt haben.“ Das gesamte Statement von Tobias Pflüger findet ihr am Ende des Newsletters.

DIE LINKE hat von Anfang die Beteiligung der Bundeswehr am Militäreinsatz in Afghanistan kritisiert und abgelehnt. Angesichts des Debakels dieses Militäreinsatzes in Afghanistan kann und darf nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden. Demokratie und Menschenrecht können nicht herbeigebombt werden. Afghan:innen, die in Deutschland leben, müssen sicher bleiben können. Es ist eine Schande, dass noch in diesem Jahr Abschiebungen nach Afghanistan stattgefunden haben – auch aus Baden-Württemberg. Wir fordern die Landesregierung von Baden-Württemberg auf, ein Landesaufnahmeprogramm aufzustellen.

Lasst uns gemeinsam unsere Solidarität mit den Menschen in Afghanistan zeigen und ein starkes Zeichen für eine unbürokratische und schnelle Aufnahme von allen Menschen, die nun in ihrem Leben bedroht sind, setzen.

Euer Landesbüro, DIE LINKE. Baden Württemberg

Ja, ich unterschreibe diesen Aufruf!