Im November hat der Gemeinderat ein bemerkenswertes Stück Vergangenheitsbearbeitung, initiiert durch eine Anfrage der LINKEN, zum Abschluss gebracht.
Neben den unsäglichen Sarkophag der 35. Infanterie-Division der Wehrmacht beim Haydnplatz kommt eine Erinnerungsstele, in Verbindung mit einer Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2016. Dem ging ein Symposium des Stadtarchivs zu Kriegsverbrechen dieser Division voraus, das als Buch vorliegt. Der Text auf der Stele spricht die furchtbaren Verbrechen der Division in Weißrussland ebenso offen aus wie die großzügige Hilfe der Stadtverwaltung bei der Aufstellung dieses „Ehrenmals“ 1964 auf städtischem Raum. – Wir hätten es lieber gesehen, der hässliche Steinklotz der Kameradschaft der 35. Infanteriedivision wäre entsorgt und die Stele nun an seine Stelle getreten. Entscheidend aber bleibt die ernsthafte, deutliche Auseinandersetzung der Stadt mit der eigenen Geschichte. Weitere Schritte im Prozess der Aufarbeitung sollten folgen.
Niko Fostiropoulos
Stadtrat Die Linke
Stadtzeitung 11.12.15 – Stimmen aus dem Gemeinderat
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