Aufwertung der ErzieherInnenberufe gegen Personalmangel

LINKE im Karlsruher Gemeinderat:

Die Aufwertung der Erzieher/innenberufe wird den Personalengpass in den Kitas beseitigen – auch in Karlsruhe

„In Karlsruhe werden immer mehr Kita-Plätze geschaffen, aber es ist nicht genug Personal da. Die Anforderungen an die Erzieher/innen steigen ständig, aber das wird nicht vergütet; deshalb haben wir volles Verständnis für ihren Streik. Und wir wollen von der Stadtverwaltung wissen, wie die Personalsituation an den Kitas in Karlsruhe genau ist“, begründen Stadträtin Sabine Zürn und Stadtrat Niko Fostiropoulos ihre Anfrage an die Stadt.

Sie fragen, wie viele Erzieher/innen in Karlsruher Kitas in den nächsten Jahren voraussichtlich in den Ruhestand gehen werden, wie viele voraussichtlich z. B. aus Krankheitsgründen früher ausscheiden, welche Prognosen die Stadt in Bezug auf den Personalstand in Karlsruher Kitas hat und welche Möglichkeiten die Stadt selbst hat, die Erzieher/innentätigkeit in Karlsruher Kitas attraktiver zu machen.

„Erziehungs- und Sozialarbeit wird in dieser reichen Gesellschaft unterbewertet. Gut funktionierende öffentliche Dienstleistungen sind für eine soziale Gesellschaft essentiell und gute Arbeit hat ihren Preis. Wenn der gezahlt wird, werden auch mehr junge Menschen gerne diesen Beruf ergreifen“, schließen Zürn und Fostiropoulos ihre Stellungnahme ab.

 

Im Folgenden die Anfrage im Wortlaut:

 

Thema: Personalbedarf der Kitas in Karlsruhe

 

Anfrage

 

  1. Wie sieht die derzeitige Personalsituation in den Kitas in Karlsruhe aus im Hinblick auf ausreichend vorhandene Fachkräfte?

 

  1. Wie viele der Erzieher/innen in Karlsruher Kitas werden in den nächsten 10 Jahren in Ruhestand gehen? – bitte in absoluten Zahlen und Prozentanteil.

 

  1. Wie viele der Erzieher/innen in Karlsruher Kitas werden voraussichtlich vor dem Renteneintrittsalter in den nächsten 10 Jahren ausscheiden?

 

a)    aus Krankheitsgründen

b)    aus anderen Gründen

 

bitte jeweils in absoluten Zahlen und in Prozent der Beschäftigten

 

  1. Ist es richtig, dass schon derzeit nicht alle Gruppen in Karlsruher Kitas eingerichtet werden können, weil das erforderliche Personal fehlt? Wenn ja, in welcher Größenordnung?

 

  1. Gibt es seitens der Stadtverwaltung Prognosen für die nächsten Jahre, in wie weit in Karlsruher Kitas ausreichend Personal zur Verfügung stehen wird – oder nicht? – Wenn ja, welche sind das und welche eigene Möglichkeiten hat die Stadtverwaltung, die Erzieher/innentätigkeit in Karlsruhe attraktiver zu machen?

 

  1. Teilt die Stadt die Auffassung, dass mit einer grundsätzlichen Aufwertung der immer anspruchsvoller werdenden Erzieher/innentätigkeit, die auch die Bezahlung betrifft, eine wesentliche Verbesserung in Bezug auf ausreichendes Kita-Personal geleistet werden kann?

 

Sachverhalt / Begründung:

 

Obwohl in den vergangenen Jahren vermehrt junge Menschen eine Erzieher- bzw. und Erzieherinnenausbildung absolviert haben, steigt das Durchschnittsalter des Betreuungspersonals. Arbeitsunfälle und psychische Erkrankungen nehmen zu. Die Anforderungen an das Personal in den Kitas steigen ständig. Was bisher nicht gestiegen ist, ist eine entsprechende Vergütung und eine generelle Aufwertung der Erzieher/innentätigkeit in den Kitas.

Einen Baustein zur Verbesserung der Situation bieten die Tarifverhandlungen. Bessere Bezahlung, höhere Eingruppierung und zeitgemäße Tätigkeitsmerkmale sind Kernforderungen.

 

Erziehungs- und Sozialarbeit wird in dieser reichen Gesellschaft unterbewertet. Die aktuelle Tarifrunde ist nicht nur ein Kampf für bessere Jobs, sondern setzt auch die notwendige Aufwertung von bisher weiblich geprägter Arbeit im sozialen Bereich und in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen auf die Tagesordnung. Gut funktionierende öffentliche Dienstleistungen sind für eine soziale Gesellschaft essentiell und gute Arbeit hat ihren Preis.

 

 

Unterzeichnet von:

 

Sabine Zürn                                                                                      Niko Fostiropoulos

 


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