„Eigentlich kann niemand überrascht sein“ – zur Kostenentwicklung beim Wildparkstadion

Die Stadt hat die Presse informiert. Die Angebote von Firmen, die das neue Wildparkstadion bauen wollen, sind recht verschachtelt und liegen weit über dem vom Gemeinderat beschlossenen Kostendeckel. Unsere Stellungnahme dazu:

„Keiner der Beteiligten kann eigentlich überrascht sein, dass die Bieterangebote den Finanzrahmen sprengen“, erklären die LINKEN Stadträte Sabine Zürn und Niko Fostiropoulos. „Der vom Gemeinderat mehrheitlich vorgegebene Kosten-Deckel zum Stadionneubau war unserer Meinung nach eine politisch inspirierte Vorgabe, um die öffentliche Akzeptanz zu erhöhen. Uns erinnert das sehr an die Kostenversprechungen bei der Kombilösung.

Die Stadt steht im Dilemma. Je länger sie braucht, um die Bieterangebote auf Einsparungspotentiale hin zu prüfen, wird die sich weiter drehende Preisspirale in der Baubranche die Kosten hochtreiben. Für uns steht fest: Das Steuergeschenk an den Profifußball, der Stadionneubau, wird um viele weitere Millionen teurer werden. Was niemand sich wünschen kann: Dass durch Kleinrechnerei an den Bietergeboten am Ende ein Murks-Stadion herauskommt. Die Stadt sollte recht schnell den Mut finden ein verfahrenes Projekt abzubrechen und einen neuen Anlauf zu nehmen. Für ein neues Wildparkstadion, dass im Wesentlichen vom Profifußball finanziert wird.“

 

PRESSE-ECHO:

 

WOCHENBLATT – 20.12.2017

 

Sport

Bagger bleiben noch länger stehen

Stadionbau verschiebt sich / Stadträte üben Kritik und sehen Projekt gefährdet

Stadion. Karlsruhe muss noch länger auf ein neues Fußballstadion warten. Das wurde in der Vorwoche bekannt. Allerdings gut verpackt. „Die Bieterangebote zum „Neuen Fußballstadion im Wildpark“ sind eingegangen und wurden in den vergangenen Wochen einer detaillierten Prüfung unterzogen. Wie erhofft, weisen sie einen hohen Grad an gestalterischer Kreativität und unterschiedlichen innovativen Ideen auf. Die Angebote zeigen jedoch – darin sind sich KSC und Stadt nach intensiven Gesprächen einig – dass Bauabläufe sowie Leistungsinhalte zu prüfen und weiterzuentwickeln sind, um das durch den Gemeinderat vorgegebene Kostenbudget zu erreichen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Weiter: „Die Phase der Prüfung und konzeptionellen Weiterentwicklung der Angebote nimmt einen größeren zeitlichen Rahmen in Anspruch als bisher absehbar.“ Im Klartext: Es dauert länger oder wird deutlich teurer. „Keiner der Beteiligten kann eigentlich überrascht sein, dass die Bieterangebote den Finanzrahmen sprengen“, finden die „Linken“-Stadträte Sabine Zürn und Niko Fostiropoulos. „Der vom Gemeinderat mehrheitlich vorgegebene Kosten-Deckel zum Stadionneubau war unserer Meinung nach eine politisch inspirierte Vorgabe, um die öffentliche Akzeptanz zu erhöhen.“ Die „Grünen“ sehen den Neubau des Wildparkstadions sogar komplett in Frage gestellt. So weit will es die Stadtverwaltung nicht kommen lassen. Dort geht man noch immer davon aus, dass erste bauliche Maßnahmen 2018 erfolgen – nur eben etwas später. Aber in der Fächerstadt ist man das Warten auf den Neubau ja gewohnt… red

 

Wochenblatt – 20.12.17

Karles Woche

Bitte keine Stadion-Krise

Eigentlich ist die „Neverending Story“ neues Wildparkstadion doch längst in trockenen Tüchern: Nach der Einigung der Partner Stadt und KSC wurde jedenfalls – nach Vermittlung durch IHK-Chef Grenke – ein dickes Vertragswerk signiert. Auch die Mehrheit des Gemeinderats ist wasserdicht dokumentiert. Deshalb wäre es falsch, einen eher normalen Vorgang – Uneinigkeit zwischen Bauherr und späterem Nutzer – zu einer Grundsatzkrise zu erklären. Mehrkosten von 20 Millionen Euro sind nicht tragbar, das macht die Stadt zurecht klar – und bittet um Bereitschaft des Nutzers, in Ausführung und Ausstattung Abstriche zu machen. Linke und Grüne im Karlsruher Gemeinderat stellen aber jetzt wieder die Grundsatzfrage – und präsentieren sich damit als schlechte Verlierer! Die demokratische Mehrheit steht, das „Ja“ zum neuen Wildpark steht. Das alles jetzt wieder in Frage zu stellen, könnte tatsächlich den Neubeginn der „Neverending Story“ bedeuten.

 

Linke fordern Stadionprojekt zu überdenken

baden-tv

16 / 12 / 2017 / 13:44

Karlsruhe (pm/da) Die Karlsruher Linken fordern, das Karlsruher Stadion-Neubauprojekt zu überdenken. ,,Der vom Gemeinderat mehrheitlich vorgegebene Kosten-Deckel zum Stadionneubau war unserer Meinung nach eine politisch inspirierte Vorgabe, um die öffentliche Akzeptanz zu erhöhen“, so Sabine Zürn und Niko Fostiropoulos, Stadträte der Linken Karlsruhe. Sie verweisen in diesem Zusammenhang auf die Kostenversprechungen bei der Kombilösung.

Am Donnerstag hatte die Stadt bekannt gegeben, dass sich der Baubeginn für das neue Stadion verzögern wird, weil die eingegangenen Angebote teurer sind, als geplant. Um im vorgegebenen Budget zu bleiben, müssen Stadt und KSC eigenen Angaben zufolge Bauabläufe und Pläne neu durchdenken und entwickeln. Das daure länger als bisher absehbar gewesen sei, so das Presseamt der Stadt Karlsruhe. Anschließend werde weiter mit den Bietern verhandelt. Die Stadt geht trotz der Verzögerung davon aus, dass 2018 mit ersten Baumaßnahmen zur Vorbereitung des Stadionneubaus begonnen werden kann.

Linken fordern Projekt zu überdenken

Für die Linken steht fest, dass das Stadionprojekt um weitere Millionen Euro teurer werden wird, als angenommen. Sie fordern, die Stadt solle schnell den Mut finden, ein verfahrenes Projekt abzubrechen: ,,Dass durch Kleinrechnerei an den Bieterangeboten am Ende ein Murks-Stadion herauskommt“, könne sich niemand wünschen. Die Stadt solle stattdessen einen neuen Anlauf für ein Wildparkstadion nehmen, das im Wesentlichen vom Profifußball finanziert wird.

bitte weiterlesen unter:

https://baden-tv.com/linken-fordern-stadionprojekt-zu-uberdenken/

 

 

Regio-News Karlsruhe –  15. Dezember 2017

Karlsruhe (che) Die Linke im Gemeinderat in Karlsruhe befürchtet nach den neusten Berichten über den Neubau des Wildparkstadions, dass die Kosten weiter in die Höhe steigen. Nach Meinung der beiden Stadträte wäre ein Abbruch des Projekts das Richtige, um danach nochmals einen neuen Anlauf zu nehmen.

Linke attackiert Stadtverwaltung

Dass die Linke kaum eine Gelegenheit auslässt, um den Neubau des Wildparkstadions zu kritisieren, dürfte bekannt sein. Aufgrund der möglichen weiteren Verzögerung, die gestern durch die Stadt bekannt wurde, folgt nun die nächste Attacke auf das Projekt: „Keiner der Beteiligten kann eigentlich überrascht sein, dass die Bieterangebote den Finanzrahmen sprengen“, schreiben Sabine Zürn und Niko Fostiropoulos in einer Pressemitteilung.

Verzögerung treibe Kosten in die Höhe

Das vom Gemeinderat mehrheitlich vorgegebene Kosten-Deckel sei nur eine politisch inspirierte Vorgabe, um die öffentliche Akzeptanz zu erhöhen und erinnere an die Versprechungen vor dem Bau der Kombilösung. Die Linken sehen ein Dilemma bei der Stadt: „Je länger sie braucht, um die Bieterangebote auf Einsparungspotentiale hin zu prüfen, wird die sich weiter drehende Preisspirale in der Baubranche die Kosten hochtreiben.“

„Niemand will ein Murks-Stadion am Ende“

Die zwei Stadträte vermuten, dass „das Steuergeschenk an den Profifußball“ um viele weitere Millionen Euro teurer wird. „Was niemand sich wünschen kann: Dass durch Kleinrechnerei an den Bietergeboten am Ende ein Murks-Stadion herauskommt“, so Zürn und Fostiropoulos. Die Linke fordert den nötigen Mut der Stadt ein, dieses „verfahrene Projekt“ abzubrechen und einen neuen Anlauf zu nehmen – mit einem Stadion, dass der Karlsruher SC im Wesentlichen selbst finanziert.

 

 

Seite 25

OB betont Kostenbremse beim Wildpark
Mentrup will über Bauzeit, Bauabläufe und Qualität sprechen / SPD und CDU halten Kurs
„KSC muss wirtschaftlicher Betrieb ermöglicht werden“
Von Theo Westermann und Konrad Stammschröer
Wie steht es denn nun um das Dauersorgenkind Stadionneubau? Wird die neue KSC-Arena länger auf sich warten lassen oder mickriger ausfallen? Ein Tag nach der recht nebulösen Mitteilung der Stadt wollte OB Frank Mentrup auch am Freitag die Nebelschwaden nicht auflösen. Details zu den eingegangenen Firmenangeboten für den Bau des Multi-Millionen-Projekts, die jetzt Wellen schlagen, blieben mit Blick auf Wettbewerbsbeschränkungen und Vergabeordnungen außen vor. Eins ist weiterhin gewiss, so Mentrup: „Das Stadion darf nicht teuerer werden und dem KSC muss ein wirtschaftlicher Betrieb ermöglicht werden.“ Über alles andere, Bauzeit, Bauabläufe und Bauqualität, müsse aber mit Verein und Bietern neu gesprochen werden, sagte er gegenüber den BNN. Ob das Stadion deswegen später an den Start gehe, deutlich an Komfort einbüße oder vom Neubau bei laufendem Spielbetrieb abgerückt werden müsse, stehe in den Sternen. Bekanntlich sind für das Gesamtprojekt samt
Infrastrukturmaßnahmen 113 Millionen Euro veranschlagt, 75 Millionen davon für das eigentliche Stadion. „Auf jeden Fall verschiebt sich der Terminplan für die Ausschreibung“, so Mentrup. Nach Abschluss der Gespräche will die Stadt die Öffentlichkeit ausführlich über den neuesten Stand zum Wildparkprojekt informierten. Nach bisherigem Zeitplan war für die Spielzeit 2020/21 bereits die Eröffnung des neuen Stadions vorgesehen.
Bei den wesentlichen kommunalpolitischen Unterstützern des Bauprojekts, den beiden großen Gemeinderatsfraktionen von CDU und SPD, sieht man keinen Anlass zu irgendwelchen hektischen Reaktionen. „Wir sollten einfach mal die nächsten Termine im Bieterverfahren abwarten,“ sagt CDU-Fraktionschef Tilman Pfannkuch gegenüber den BNN. Man wisse doch noch gar nicht wohin die Reise geht. „Auch für uns ist klar, dass der Kostenrahmen einzuhalten ist.“ Man habe bisher den Eindruck, dass die Fachleute doch gut zusammenarbeiteten. Wenn sich die Umstände veränderten, dann müssten sich auch die Konditionen ändern. „Doch zurzeit gibt es keine Veranlassung zu Spekulationen.“ Auch für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Parsa Marvi ist klar, dass an dem finanziellen Rahmen festzuhalten ist. „Die Stadt handelt völlig richtig, wenn sie daran festhält.“ Nun müsse man miteinander reden. Für Marvi ist die sogenannte „Funktionale Leistungsbeschreibung (FLB)“ für das neue Stadion „nicht so in Stein gemeißelt, dass man diese nicht optimieren kann“. Die FLB ist gemeinsam zwischen KSC und Stadt verhandelt und regelt sehr genau, was das neue Stadion bieten muss. Andere Städte schafften es doch auch, für 75 Millionen Euro ein Stadion zu bauen, so Marvi.
Die Linke im Gemeinderat, immer schon scharfer Gegner des Projekts, hat die Stadt nun zum Abbruch des „verfahrenen Projekts“ aufgefordert. Ein neues Stadion müsste im wesentlichem vom Profifußball finanziert werden, so die Stadträte Niko Fostiropolous und Sabine Zürn.

 

 

 


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