Möglichkeiten für Milieuschutz werden geprüft / Gespräche mit den Akteuren vor Ort
Die Sorge um mögliche Fehlentwicklungen durch Verkäufe und Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen in der Südstadt war im Gemeinderat durchgängig spürbar. „Wenn fünf bis sechs Häuser im Jahr veräußert werden, ist das schon viel“, forderte Michael Zeh (SPD), dass sich die Verwaltung damit intensiv beschäftigt.
„Die Bürger sehen selbst, was sich verändert“, ging Lüppo Cramer (KULT) noch einen Schritt weiter und forderte, eine Form dafür zu finden, „was getan werden kann“. Bevor konkrete Handlungen ergriffen werden, müssten harte Fakten erarbeitet und die möglichen Instrumente geprüft werden“, riet der CDU-Fraktionsvorsitzende Tilman Pfannkuch „nicht übereilt“ vorzugehen, während Christine Weber (GRÜNE) bereits hinreichend Anhaltspunkte zum Tätigwerden sah. Wollte Karl-Heinz Jooß (FDP) keine „Bevormundung von Verkäufern und Käufern“, empfahl Friedemann Kalmbach (FÜR Karlsruhe) „genau hinzuschauen um rechtzeitig handeln zu können“.
Dr. Paul Schmidt (AfD) riet ebenso wie Jürgen Wenzel (FW), die „Ängste der Bevölkerung“ ernstzunehmen. „Es geht um die Entwicklung in der ganzen Stadt“ sah LINKE-Stadträtin Sabine Zürn einen über die Südstadt hinausreichenden Gentrifizierungsprozess. Dem Vorschlag von OB Dr. Frank Mentrup, die Entwicklungen kritisch zu beobachten und sich mit möglichen Handlungsinstrumenten zu beschäftigen, wurde ebenso gefolgt wie dem Angebot, die auf eine Erhaltungssatzung für die Südstadt gerichteten Anträge von SPD, KULT, Grünen, FDP und Die Linke vertieft in den Fachausschüssen zu behandeln. Derzeit reiche die Datenlage dazu noch nicht aus. Weiter sollen mit der Bürgergesellschaft Südstadt und weiteren Akteuren vor Ort Gespräche aufgenommen werden. -fis-
aus: Stadtzeitung, Ausgabe vom 17. Mai 2019
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