BiKuKu in HN

24. Februar 2020  Allgemein, Kultur, Schule, Stadtzeitung

Beitrag von Stadtrat Dr. Erhard Jöst für die Heilbronner Stadtzeitung zu Kunst und Kultur: Lange Zeit wurde Heilbronn als „Stadt der Krämerseelen“ geschmäht. Recht spät kam den Verantwortlichen die Erkenntnis, dass „Kunst und Kultur essentielle Bestandteile unserer Stadtgesellschaft“ sind und „einen wichtigen Beitrag zum demokratischen Konsens“ leisten. Sicherlich hätte das Kultur-Dezernat keine Agentur mit der Erarbeitung einer Kulturkonzeption beauftragen müssen, um zu dieser Einsicht zu kommen – aber immerhin ist Kultur jetzt Standortfaktor.

Nun müssen den Worten mit einer überzeugenden Förderpraxis auch Taten folgen, damit Heilbronn tatsächlich eine Stadt wird, in der sich die Kulturschaffenden wohl fühlen. Eine Stadt muss auch in die Bildung investieren. Deshalb ist es richtig, dass sie kostenfreie Kindergartenplätze anbietet. Sie hat die Pflicht, ihre Schulen permanent zu modernisieren und mussdarauf achten, dass auch Schüler aus prekären Verhältnissen gefördert werden. Heilbronn schuldet der Dieter-Schwarz-Stiftung Dank für die Experimenta und den Bildungscampus. Aber es darf vor den Gefahren einer fortschreitenden Privatisierung nicht die Augen verschließen. Am Eingang zum Campus liest man: „Where management meets technology“. Zu einer „richtigen“ Universität gehören aber auch gesellschaftskritische Fakultäten, sonst hebt sie lediglich die „Krämerseelen“-Mentalität auf ein höheres Niveau.


Ein Kommentar zu „BiKuKu in HN”

  • Danke Erhard für den interessanten Beitrag. Ich freue mich, dass du mit deinem (auch) kulturpolitischen Wirken, eine eventuelle kulturpolitische Lücke (auch) bei den Linken mit ausfüllst. Das führt dazu, dass sich nicht nur Kulturschaffende, sondern auch Kulturkonsumierende im Stadt- und Landkreis Heilbronn wohler fühlen.

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