Die Verwaltung beantragt überaus wortreich, das KLAS als Anker des Literaturhauses
beizubehalten. Die Gruppierung der Linken lehnt dies ab.
Denn prüft man die Begründung für die Weiterführung des KLAS, dann merkt man sofort, dass sie eigentlich substanzlos ist. Die Verwaltung gibt selbst zu, dass die Nutzung des KLAS „sehr überschaubar“ war und nach der Pandemie ganz zurückgegangen ist. Da nützt es auch nichts, wenn man die Wunsch-Behauptung, der zufolge „im Zuge der Neuausrichtung aktuell ein vermehrtes externes Interesse“ zu verzeichnen sei, durch Fettdruck hervorhebt. Auch mit dem Verweis auf die verwickelten rechtlichen Rahmenbedingungen, die angeblich einem Verkauf entgegenstehen, kann man das KLAS nicht festhalten. Und die Aufzählung künftiger Aktivitäten, die auf einmal von dem KLAS angestoßen werden sollen, sind ein fast verzweifelter Rettungs-Versuch. Wer kommt denn auf die wundersame Idee, Kleists „Käthchen von Heilbronn“ in die Grundschulklassen als Stück für Kinder einzubringen? Man fragt sich, ob das ein Witz sein soll.
Kultur
Dr. Erhard Jöst zum Kleistarchiv
„Sehr geehrter Herr Ministerpräsident“ – GAUWahne Erhard Jöst schreibt Kretschmann

Offener Brief
An Herrn Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Staatsministerium, Richard-Wagner-Str. 15
70184 Stuttgart
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
als Satiriker bin ich fasziniert, wie Sie ihr Ländle regieren und in der kapitalistischen Welt
repräsentieren. Die Kapriolen, die Sie vorführen, konnten sich noch nicht einmal ihre schwarzen Vorgänger Späth und Mappus (auf Dauer) leisten: Mappus wurde bekanntlich abgewählt, Späth wurde nach einer ominösen Schiffsreise zum Rücktritt gezwungen. Aber Sie sind ja grün – zumindest tragen Sie von Zeit zu Zeit immer mal wieder eine grüne Krawatte – und dieser Tage mit dem Flugzeug unterwegs gewesen.
Zum Umbau der Stadtbibliothek

Freilich ärgern wir uns ebenfalls über die ständigen immensen Preissteigerungen. Kaum hat der Stadtrat einem Projekt zugestimmt und einen Auftrag vergeben, schon steigt der Kostenanschlag für das Ausschreibungspaket über den Ansatz, im Fall der Stadtbibliothek gleich um 1,6 Millionen.
In der Drucksache heißt es: „Im Rahmen der Umsetzung des Projekts werden alle bestehenden Möglichkeiten zur Kosteneinsparung durch das Gebäudemanagement geprüft.“ Wir bitten, diese Prüfung tatsächlich streng vorzunehmen und ggf. auch Maßnahmen zu ergreifen. Überhaupt wäre es wünschenswert, wenn die Stadtverwaltung in Zukunft bei der Aushandlung und Vergabe von solchen Projekten nach ihren Möglichkeiten das Rechtsamt noch intensiver hinzuziehen würde, um enormen Preissteigerungen vorzubeugen.
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Das Regiment der „künstlerischen Freiheit“ – Leserbrief von Dr. Erhard Jöst

Dem Kulturausschuss des Gemeinderats wird immer wieder aufs Neue
gezeigt, dass er nichts zu melden hat. Manchmal wird er erst im
Nachhinein über getroffene Entscheidungen informiert wie etwa bei der
Vergabe der Ebene3 im K3 Heilbronn an den Theater-Intendanten Axel
Vornam, der sich nun als Heilbronner Kulturpapst aufspielt, der keine
Alternativen zu seiner Konzeption zulässt, schon gar nicht aus der
freien Kulturszene. Jüngster Beleg für diese Missachtung des
Kulturausschusses war dessen Sitzung am 2. Juni, denn das
Theaterprogramm der neuen Spielzeit wurde nicht dort, sondern erst einen
Tag später auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.
Offenbar lautet das Motto: Verkünden ist einfacher als sich einer
kritischen Diskussion mit Stadträten zu stellen. Das passt zu einem
Intendanten, der permanent betont, dass seine „künstlerische Freiheit“
das Maß aller Dinge sei. Diese kann er in seinen vier Spielstätten
uneingeschränkt praktizieren. Aber beim Verfassen von Berichten stößt
sie an Grenzen, die von den Regeln der Zeichensetzung und der
Rechtschreibung gesetzt sind. Denn damit die Leser den Sinn einer
Aussage verstehen können, sollte sich der Verfasser z. B. bei Homophonen
wie „viel“ oder „fiel“ unter Verzichte auf seine „künstlerische
Freiheit“ schon für die richtige Schreibweise entscheiden.
Gedenkjahr Deutscher Bauernkrieg 2025
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
2025 wird das Gedenkjahr, in dem wir auf den deutschen Bauernkrieg zurückblicken,
der dann fünfhundert Jahre zurückliegt. Bekanntlich hat er gerade in Heilbronn und dem
Unterland viele Spuren hinterlassen. Das Schicksal von zahlreichen Persönlichkeiten
aus der Region ist mit dem Bauernkrieg verbunden, es sei hier nur an Jäcklein
Rohrbach, die Schwarze Hoffmännin, den Götz von Berlichungen und den Maler Jörg
Ratgeb erinnert, dessen eindrucksvolles Altarbild man in der Schwaigener
Schlosskirche bewundern kann.
GAUwahnen beklagen Heilbronner „Gutsfrauenpolitik“

„Einmal mehr zeigt sich, dass die für die Kultur zuständige Heilbronner Bürgermeisterin Agnes Christner eine „Gutsfrauenpolitik“ betreibt, stellt Erhard Jöst, der Leiter des Heilbronner Kabaretts GAUwahnen, bitter fest. Zwar würden öffentlich stets wohl klingende Parolen abgesondert, denen zufolge die hiesige Kulturkonzeption einen Beteiligungsprozess zwischen Kulturverwaltung, Gemeinderat, Kulturschaffenden und Bürgerschaft darstelle, aber die Wirklichkeit sehe anders aus.
Als jüngstes Beispiel verweist er auf die Vergabe der Ebene3, die zwanzig Jahre für die GAUwahnen als feste Spielstätte fungierte, an das Stadttheater. Mit dem Kabarett-Ensemble wurde nicht gesprochen. Dabei hatte Jöst mehrfach darum gebeten, dass die GAUwahnen in die Beratungen über die Fortführung der Ebene3 im K3-Theaterforum einbezogen werden, nachdem die Pächterin der Ebene3, Elke Bauschert, das Lokal im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Pandemie aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben musste. Dass auch der Stadtrat übergangen wurde, ist seiner Meinung nach sogar mehr als ein Ärgernis. Denn weder im Kultur-Ausschuss noch im Plenum stand das Thema auf der Tagesordnung. Ganzen Beitrag lesen »
Welche Stelle hat Archäologie in Heilbronn?

Anfrage von Stadtrat Dr. Erhard Jöst zur Stellenausschreibung Kustodin / Kustos für das Museum Deutschhof:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
da Frau Dr. Christina Jacob in den Ruhestand geht, wird eine Nachfolgerin bzw. ein
Nachfolger gesucht. Im Stellenportal des Deutschen Museumsbundes e.V. ist die
Position der Kustodin / des Kustos für das Heilbronner Museum im Deutschhof
folgendermaßen ausgeschrieben:
„Für die Städtischen Museen suchen wir für das Museum im Deutschhof in Teilzeit mit
75% ab 1.4. eine Kustodin / einen Kustos für die archäologischen kulturhistorischen
Sammlungen. Bezahlung nach Entgeltgruppe 13 des Tarifvertrags für den öffentlichen
Dienst (TVöD).“
Dass der Ausschreibungstext fehlerhafte Formulierungen enthält, sei nur am Rande
erwähnt: „Sie verfügen idealerweise über die Zusatzqualifikation des Masters, Magister
Artium gemacht oder Dissertation.“
Ich bitte Sie um folgende Auskünfte:
Stadtzeitungskolumne: „Verkündigungspolitik nach Gutsherrenart“

Dr. Erhard Jöst geht in seiner aktuellen Stadtzeitungskolumne auf den Umgang der Stadt mit der Erinnerungsarbeit zu Ludwig Pfau ein:
Merkwürdige Praktiken sind aus dem Kultur-Ausschuss des Gemeinderats zu berichten, der unter der Leitung von Agnes Christner steht. Als auf der Sitzung am 30. März das anstehende Pfau-Jubiläum auf der Tagesordnung stand, konnte oder wollte die Bürgermeisterin kein Veranstaltungskonzept vorlegen. Meine Anregungen hörte sie sich notgedrungen an, ging aber in keiner Weise auf sie ein, sondern tat sie mit einem einzigen Satz ab: „Wir tun was – lassen Sie sich überraschen.“ Ganzen Beitrag lesen »
Podcast zu Ludwig Pfau

Beim Podcast der Stadtbibliothek Heilbronn geht es in der aktuellen Ausgabe um Ludwig Pfau, den Dichter und 48er Revolutionär aus Heilbronn. Erwähnung findet auch Stadtrat Dr. Erhard Jöst, der sich besonders für die Erinnerung an Pfau einsetzt.
Nachtleben aktivieren
Stadtrat Dr. Erhard Jöst sprach zur Einrichtung einer Transferstelle Nachtleben in Heilbronn Redebeitrag bei der Gemeinderats-Sitzung am 26.4.2021
Eine Transferstelle Nachtleben ist richtig und sinnvoll, zumal gerade gute Gaststätten, Clubs, Bars und Kulturstätten ein Standortfaktor sind, dem gegenwärtig eine immer größere Bedeutung zukommt. Heilbronn muss ein kulturelles Gesicht gegeben werden bzw., soweit vorhanden, muss dieses geschärft werden.