Grundsätzlich sind wir mit den vorgeschlagenen Maßnahmen einverstanden. Wir erkennen an, dass und wie die Stadt den Breitensport fördert, und finden es richtig, dass dieser an erster Stelle steht.
Die bestehenden Sportplätze müssen erhalten bleiben. Wir verstehen daher in keiner Weise, dass man welche opfern möchte, wenn etwa für den Neubau einer Schule im Innenstadtbereich ein Bauplatz gesucht wird.
Das Hallenbad und die Freibäder müssen erhalten bleiben und gepflegt werden, und für das Freibad Gesundbrunnen müssen künftig endlich wieder vernünftige Öffnungszeiten eingeplant werden.
Auch das Bekenntnis zum Profi, Spitzen- und Leistungssport ist zu begrüßen, wobei dieses freilich in keiner Weise ausreicht, Heilbronn als „Sportstadt“ zu bezeichnen. Das ist ein frommer Wunsch und keine Realität. Dabei ist der Profisport ebenso wie die Universität, der Kulturbereich mit Theater, Literaturbetrieb und Museen ein wichtiger Standortfaktor, der eine Wissens- und Wohlfühlstadt ausmacht. Die vorgelegte Drucksache hält richtig fest: „Der Profisport hat das Potential, sich positiv auf das Image der Stadt auszuwirken.“
Es reicht allerdings nicht aus, nur große Worte zu machen und Empfehlungen zu formulieren, von denen jeder weiß, dass sie – zumindest in nächster Zeit – nicht realisiert werden, etwa die Sanierung und Modernisierung von wichtigen Sportanlagen. Was nützt ein Bekenntnis zum Profisport, wenn damit keine konkreten Maßnahmen und Finanzierungen verbunden sind? Nichts!
Wir richten daher die dringliche Bitte an die Verwaltung, ihre Ziele und Vorschläge konkret zu formulieren und den Menschen nicht nur Brei um den Mund zu schmieren. Wenn sie zum Beispiel auf absehbare Zeit eine für den Eishockeysport dringlich notwendige Eishalle nicht bauen kann oder nicht bauen will, dann soll sie das offen sagen.
In Deutschland sind die beliebtesten Sportarten Fußball, Eishockey und Handball, und in diesen spielt Heilbronn leider keine Rolle und wird dies auch auf absehbare Zeit nicht tun, wenn dazu nicht die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Wenn in dem Gutachten als vergleichbare Städte Paderborn und Regensburg angeführt werden, so gilt es festzuhalten, dass beide in der zweiten Fußball-Bundesliga eine Rolle spielen, Heilbronn aber nicht.
Wir fordern jedenfalls von der Verwaltung Ehrlichkeit statt der Verbreitung von einlullenden
Schlagworten.
Wir stimmen der Schaffung der hauptamtlichen Stelle eines Vereinsmanagers für den Profisport zu und hoffen, dass den vielen guten Weiterentwicklungsideen endlich auch konkrete Fakten folgen.
Erhard Jöst, Die Linke
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