Bildung einer Findungskommission zur Auswahl des Intendanten

25. April 2024  Kultur

Redebeitrag von Dr. Erhard Jöst im Gemeinderat:

Zu einer attraktiv pulsierenden Stadt gehört ein lebendiges Theater, mit dem sich die
Einwohnerschaft identifiziert, das sie im besten Fall sogar inständig liebt. Wie erinnern uns noch, wie schwer es der damalige Kultur-BM Erwin Fuchs hatte, in der Nachkriegszeit diese Überzeugung in Heilbronn durchzusetzen gegenüber einem OB, der für das Theater nichts übrig hatte und nur die Entwicklung des Kapitalismus förderte. Gut, dass sich Fuchs beharrlich für ein Stadt-Theater einsetzte, dem nun demnächst ein Intendanten-Wechsel bevorsteht. Es muss unser Ziel sein, mit diesem die Strahlkraft des Stadttheaters über die Region hinaus auszubauen. Der neue Intendant hat die Aufgabe, mit einem packenden Spielplan und einer überzeugenden Kommunikationsstrategie dem Theater einen Sitz im Leben zu verschaffen., er muss es zum kreativen Zentrum der Stadt ausbauen und stets den demokratischen Diskurs pflegen. Dieses Ziel sollte aus der Stellen-Ausschreibung hervorgehen, er muss also noch aufgenommen werden.

Mit diesem Ziel sollte auch der Wunsch verbunden werden, dass das Theater mit seiner künstlerischen Ausrichtung auch die Heilbronner Geschichte und relevante Themen aus der Region aufgreifen soll.
Laut DS wurde der Ausschreibungstext nach Durchführung eines Perspektivengesprächs mit Vertretern des Theaters gefertigt als Grundlage für den weiteren Auswahlprozess. Hier möchte ich die Verwaltung bitten, diese Vertreter namentlich zu nennen.
Der Intendantenwechsel muss öffentlich vorbereitet, die künstlerische Ausrichtung des Theaters muss transparent gemacht werden. Dass der Findungskommission Personen aus dem Bereich des Heilbronner Theaters, aber auch Experten von außerhalb angehören sollen, ist richtig. Der Gemeinderat muss in angemessener Form vertreten sein. Da man das Ergebnis der im Juni anstehenden GR-Wahl erst abwarten will, ist die Anzahl der zu entsendenden Stadträte noch offen.
Hat die Verwaltung einen Schlüssel im Auge?
Dass man Experten in die Kommission beruft, die mit dem Deutschen Bühnenverein in Verbindung stehen, ist nachvollziehbar. Aber ich wünsche mir dennoch zu den einzelnen Personen noch ein paar kurze Informationen, aus denen hervorgeht, was sie für die Berufung in die Kommission qualifiziert. Ulrich von Kirchbach, Bürgermeister in Freiburg, ist zum Beispiel Jurist. Es geht neben von Kirchbach um diese drei Personen, zu denen man sich ein paar Stichworte wünscht, die ihre Qualifikation deutlich machen: Nicola May, Intendantin aus Baden Baden; Elisabeth Maier, Theaterkritikerin und Hans Radolko, ehemaliger Geschäftsführer des Deutschen Bühnenvereins.
Erhard Jöst, Die Linke


Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*