15. Oktober 2020  Neckargartach, Reden

Redebeitrag des Stadtrats Konrad Wanner zum Gewerbegebiet Steinäcker in der Gemeinderatssitzung am 12.10.2020.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine sehr geehrten Damen und Herren,

Heilbronn ist die älteste Industriestadt in Württemberg. Was mit den verschiedenen Mühlen im 18. Jahrhundert begann und im 19. und 20. Jahrhundert wuchs und wuchs, bildet heute noch das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt. Das riesige Industriegebiet zwischen der Innenstadt und dem Osthafen entstand. Wie nur wenige Industriegebiete zeichnet es sich durch eine gute Verkehrsanbindung aus. Der Neckar ist über den Hafen bis heute eine wichtige Transportader; die eigentlich hervorragende Anbindung an den Eisenbahnverkehr wurde leider in den letzten Jahrzehnten nicht gepflegt und wird immer weniger genutzt.

Inzwischen dominiert der LKW-Verkehr den Gütertransport, 2 Autobahnanschlüsse liegen in nächster Nähe. Heute diskutiert der Gemeinderat wieder einmal die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes. Auf den Steinäckern nördlich von Neckargartach sollen sich auf über 20 ha gutem und wertvollem Ackerland Gewerbefirmen ansiedeln können. Die Neckargartacher Bauern haben in den letzten Jahren immer mehr Flächen an Industriegebiete abgegeben, ungefähr 200 ha. Inzwischen sagen sie mehr als deutlich, es reicht, wir sägen uns den Ast ab, auf dem wir sitzen. Wobei es nicht nur um Neckargartach geht, auch Sontheim, Böckingen, Horkheim und Frankenbach haben viele landwirtschaftliche Flächen. Es gibt auch aus der Umweltbewegung mahnende Stimmen. Ich erinnere an das Schreiben der BINN (Bürgerinitiativen NetzwerkNeckartal), das alle uns Stadträtinnen und Stadträte Ende August angeschrieben hat. Zitat: „als Entscheidungstragende der Gemeinde stehen Sie in der Verantwortung für das Wohl Ihrer Kommune und deren Einwohner. Dies ist sicherlich keine leichte Aufgabe und es gibt viele Interessen, die Sie zu berücksichtigen haben.Sie tragen mit vielen Beschlüssen aber auch die Verantwortung für eine Ressourcen schonende, nachhaltige Wirtschaftsweise, in der das Wohlergehen aller und die Rücksicht auf ökologische Grenzenzwingend an oberster Stelle stehen müssen –vor allem im Hinblick auf nachfolgende Generationen.

“Ich plädiere für die Gruppe DIE LINKE dafür, dass wir mal einen Blick auf das große, zu Anfang meines Berichtes erwähnte HNer Industriegebiet werfen. Ungenutzte Gebäude und Flächen könnten interessierten Gewerbefirmen angeboten werden. Mit der BUGA hat HN eine einmal gewerblich genutzte Fläche in einem beispiellosen Projekt zu einer neuen Nutzung umgewandelt. Mir ist bewusst, dass eine Neuordnung dieses Gebietes eine große Aufgabe ist. Wenn wir aber jetzt nicht anfangen darüber nachzudenken und zu planen, stehen wir in wenigen Jahren immer noch ohne Konzept da. Ich bedaure, Herbert, dass die FWV ihren Antrag zurückgezogen hat.

VielenDank für Ihre Aufmerksamkeit.

Konrad Wanner, Sprecher DIE LINKE im GR Heilbronn,12.10.2020


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