Konrad Wanners Kolumne in der Heilbronner Stadtzeitung vom 14.6.2023:
Heilbronn verzeichnet immer höhere Zuzugszahlen und rühmt sich als Boomtown. Allerdings brauchen die neuen Mitbürger*innen als erstes bezahlbare Wohnungen. Die Stadtverwaltung gibt an, das Problem mit Neubauwohnungen lösen zu können. Die Realität dabei ist, daß davon unter 13,-€/m² keine zu finden ist. Das ruft Geschäftemacher verschiedenster Couleur auf den Plan. So ist uns ein Fall in Böckingen bekannt geworden. Langjährige Mieter wurden mit horrenden Mietsteigerungen und Kündigungen zum Auszug gedrängt. Das Geschäftsmodell: die Wohnungen werden über einen „operativen Betreiber von Mitarbeiterwohnungen“ monatsweise und befristet angeboten. Diese „praktische Alternative zur klassischen Vermietung“ sei „um 10 – 20% profitabler im Vergleich zu Hotels und regulärer Vermietung“. Die LINKE meint, dass damit Wohnungen zweckentfremdet werden.
Da wird ohne größere Investitionen und Risiko schnell großes Geld verdient und die Mieter, die auf bezahlbare Mieten angewiesen sind, bleiben die Leidtragenden. Es geht auch anders. Die Stadt Ludwigshafen verhängt Bußgelder gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum. Es ist an der Zeit, dass auch in Heilbronn ein Zweckentfremdungsverbot erlassen und das Verschwinden bezahlbarer Mietwohnungen bekämpft wird.
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