Maria Haido setzt sich für einen Straßennamen für den Heilbronner Walter Vielhauer ein. Dazu hatte sie bereits einen Wortbeitrag im Gemeinderat und eine Kolumne in der Stadtzeitung, der hier dokumentiert ist. Mehr Informationen zu Walter gibt es auf der Internetseite „Zeitsprünge“ vom Historiker Jo Peters zu lesen:
In Heilbronn werden sieben Straßennamen getauscht. Die bisherigen Namen stehen mit dem Nationalsozialismus in Verbindung. Für die neuen Namen gibt es gute Vorschläge. Ich möchte mich besonders für den Heilbronner Walter Vielhauer stark machen. Eine Straße sollte seinen Namen tragen.
Walter Vielhauer hat eine besondere Geschichte. Als junger Kommunist verbrachte er die gesamte Naziherrschaft in Gefängnissen und Konzentrationslagern. Gegen Ende des Dritten Reichs war er im KZ Buchenwald, wo er mit anderen Häftlingen, darunter der Stuttgarter Gewerkschafter Willy Bleicher das jüdische Kind Jerzy Zweig versteckte und so vor dem Tod rettete.
Mitten in der Hölle boten sie dem dreijährigen Jungen Schutz, obwohl sie selbst vom Tod bedroht waren. Jerzys Mutter und Schwester wurden in Auschwitz ermordet. Vielhauer hatte die Identität eines verstorbenen Franzosen angenommen, da er zum Tode verurteilt war. Und doch blieben einige wenige unter diesen Bedingungen menschlich.
Dieses „menschlich bleiben“ sollte uns ein Vorbild sein. Für mich sind Tat und Person ein Beispiel für Zivilcourage. Nach dem Krieg wirkte er weiter in Heilbronn, u. a. als Referent für Wohnungsbau. Vor 39 Jahren starb er hier. Lasst uns seinen Namen bewahren.
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