Umbau und Neugestaltung der Stadtbibliothek – Redebeitrag von Dr. Erhard Jöst

16. Oktober 2021  Allgemein

Rede des Stadtrats Dr. Erhard Jöst in der Gemeinderatssitzung am 16.10.2021: 

Sehr geehrter Herr OB,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

in der Tat ist die Kostenerhöhung auch für die Linke ein Ärgernis, und besonders auch der
Umstand, dass der Eigentümer K3 der Kostenaufteilung im Rahmen eines Nachtrags zum
Mietvertrag noch nicht zugestimmt hat. Wir können nicht nachvollziehen, dass es der
Stadtverwaltung bis heute nicht gelungen ist, mit dem Investor eine schriftliche Vereinbarung zustande zu bringen, sodass uns heute eine Drucksache vorgelegt wird, die einige Tücken enthält.
Das dürfte eigentlich nicht vorkommen, aber die Mietvertrags-Konstruktion ist beim K3 von
Anfang an keine gute gewesen. Wir können sie heute sicherlich nicht lösen, schon gar nicht zum Nachteil der Stadtbibliothek.
Der Umbau ist dringend notwendig und steht schon seit Jahren an. Jetzt muss er endlich
durchgezogen werden. Über die Gestaltung haben wir im Gemeinderat ja bereits mehrfach beraten und unsere Vorstellung klar artikuliert. Die Verwaltung ist nun aufgefordert, nicht nur schöne Worte zu machen, sondern diesen „third place“ als Ort der Begegnung und des Verweilens auch zu realisieren, damit nicht wieder die abwertende Bezeichnung „Stadt der Krämerseelen“ ausgegraben wird. Mit der Benennung des K3 hat sie diese seinerzeit ja unfreiwillig in Erinnerung gerufen, steht K3 doch für Kaufen – Kino – Kultur, und zwar in dieser Rangfolge.
Auf jeden Fall muss darauf geachtet werden, dass die Stadtbibliothek auch einen geeigneten Raum für Lesungen bekommt. In der Vergangenheit waren diese zwischen Bücherregale gepresst worden.
Vielleicht kann die Ebene3 ja in das neue Konzept eingebunden werden? Diese ist ja frei geworden, weil die Pächterin wegen der Corona-bedingten Einschränkungen aufgegeben hat.
In diesem Zusammenhang möchten wir das Kultur-Dezernat bitten, baldmöglichst eine Lösung vorzulegen, wie es mit der Ebene3 weitergehen soll.
Und in Bezug auf die Planung der Räumlichkeiten in der Bibliothek ist es die Aufgabe der
Verwaltung dafür zu sorgen, dass es keine Platzprobleme gibt. Diese zeichnen sich nämlich ab. Wir
möchten daher an unseren Vorschlag erinnern, das Kleist-Archiv Sembdner nicht wieder in der
Bibliothek unterzubringen. Vielmehr sollte die Verwaltung jetzt die Gelegenheit nutzen, um mit
unserer Partnerstadt Frankfurt/Oder eine vertragliche Vereinbarung zu treffen und das Kleist-Archiv
dorthin zu geben, wo es eigentlich hingehört. Oder hat in den zurückliegenden Jahren überhaupt
jemand nach dem Kleist-Archiv Sembdner gefragt? Hat es jemand genutzt? Vielleicht kann der
Leiter, Herr Dr. Knittel, dazu einmal einen Bericht vorlegen.
Zusammenfassend kann ich sagen: Wir stimmen der Neugestaltung der Stadtbibliothek zu,
verbunden mit dem Wunsch, das Kleist-Archiv dort künftig nicht mehr unterzubringen. Nach
Heilbronn gehört vielmehr ein Ludwig-Pfau-Archiv.


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