Redebeitrag am 4.12.2021 bei der Gegenkundgebung des Netzwerkes gegen Rechts, Wartberg Heilbronn, von Konrad Wanner
Liebe Antifaschist*innen, es war am 4.12. vor 77 Jahren, als über 6500 Menschen in Heilbronn im Bombenhagel der Alliierten ums Leben kamen; als die Innenstadt einem Flammeninferno zum Opfer fiel; als der Krieg eine bis heute sichtbare Wunde in der Stadt hinterlassen hat. Mit den Bomben kamen die ganzen Schrecken des Krieges in die Stadt. Mitten im Winter wohnungs – und obdachlos. Kurz vor Weihnachten werden ganze Familien ausgelöscht, Kinder werden zu Waisen und die Innenstadt ein Massengrab. Es gab kein Entkommen: die vielen Keller unter den Häusern der Innenstadt wurden zur Todesfalle, das Feuer in den Gassen saugte den Sauerstoff aus jedem Versteck – die
Menschen erstickten in ihren vermeintlichen Schutzräumen. Aber zur Erinnerung an das Inferno des 4. Dezember 1944 gehört immer, die Jahre davor und den Weg zu dieser Katastrophe ins Gedächtnis zu rufen.
Mit der Installation der faschistischen Hitlerregierung am 30.1.1933 begann der staatliche Terror von Anfang an, seine Gegner zu schikanieren, mundtot zu machen und einzusperren. Das fing auch in Heilbronn schon im März 1933 an, als 60 Antifaschisten, darunter der Gewerkschafter und Kommunist Walter Vielhauer, mit Omnibussen
der Fa. Gross in das KZ Heuberg auf der schwäbischen Alb verfrachtet
wurden – weggesperrt ohne jeden Prozess. Viele verbrachten die 12
Jahre der Nazidiktatur in Gefängnissen und Konzentrationslagern.
Walter Vielhauer wurde erst mit der Befreiung des KZ Buchenwald
aus dem Lager geholt. Von Anfang an waren die Nazis darauf bedacht, Kriegsgegner und Antifaschisten wegzusperren, um deren Motto zu unterdrücken: „Wer Hitler wählt, wählt Krieg“. Die faschistische Hitlerregierung hat die Wirtschaft und die